Wer meint, ein Garten sei nur im Frühling und im Sommer attraktiv, tut dem Herbst unrecht. Auch dieser Jahreszeit wohnt ein Zauber inne, dem man sich nur schwer entziehen kann. „Der Herbst ist das farbenprächtige Finale des Gartenjahres. Zu dieser Zeit gibt die Pflanzenwelt noch einmal alles", hebt Ben van Ooijen hervor. Der Niederländer ist Landschaftsgärtner und Eigentümer des größten Schaugartenparks Europas: den Gärten von Appeltern.
Mit einer durchdachten Pflanzenauswahl sowie durch Gartenelemente, wie Mauern, Zäune, Gartenmöbel, Wasserspiele und natürliche Dekorationen, hat das eigenen Grün im Herbst ein ebenso schönes
Gesicht, wie auch im Sommer oder Frühling." Van Ooijen weiß, wovon er spricht. Schon seit über 30 Jahren legt er Inspirationsgärten an. Mittlerweile erstrecken sich 200 davon auf über 22 Hektar
Land und locken Gartenenthusiasten aus der ganzen Welt in die idyllische Flusslandschaft in der Nähe von Nimwegen.
Warmes Herbstleuchten
Doch wie erhält man einen Garten, der auch im Herbst verzaubert? Bei einem Spaziergang durch die Gärten von Appeltern erkennt man schnell, dass Gehölze eine elementare Rolle spielen. Wenn die
Sonne durch das orange-rot oder gelb gefärbte Blätterdach scheint, taucht das den Garten in ein sanftes, warmes Licht. Besonders eindrucksvoll ist dieser Effekt beim Amberbaum und dem Japanischen
Ahorn zu beobachten, aber auch der Ginkgo mit seinen hellgelben Blättern entfaltet im Herbst seine volle Wirkung. Daneben sorgen herbstblühende Pflanzen für spannende, farbliche Kontraste. „Das
Gute und auch Wunderschöne an der Natur ist, dass sie in fast jeder Jahreszeit Blüten entwickelt", betont van Ooijen. „Jetzt im Herbst sind es vor allem violette und pinkfarbene Astern, rosa und
weiße Anemonen, gelbe Sonnenhüte, weinrote Astilben oder rosa-grüne Fetthennen, die den Garten bereichern.”
Gräser: solitär oder in der Gruppe
In Appeltern entdeckt man viele Arrangements, in denen Herbstblüher mit verschiedenen Gräsern kombiniert sind. Auf diese Weise wird dem Herbstgarten Bewegung, Struktur und Tiefe verliehen.
„Gräser wirken am besten in Gruppen oder als wiederkehrendes Element im Beet: Gut geeignet ist das Lampenputzergras mit seinem fedrigen Fruchtstand oder, wenn man es etwas extravaganter mag, das
dunkelrote Japanische Blutgras", erklärt van Ooijen. „Für eine Solitärpflanzung bieten sich dagegen große Gräser an, wie das Pampasgras oder das Chinaschilf. Der Blau-Schwengel, das
Bärenfell-Gras oder andere niedrig wachsende Sorten sorgen dicht als lebendiger Teppich gepflanzt für einen spannenden Effekt." Gräser wirken nicht nur im Sommer und Herbst. Sie verleihen auch
dem winterlichen Garten ein märchenhaftes Gesicht, wenn sich Reif oder Schnee auf ihre Blätter legen und helle Sonnenstrahlen glitzernd darin spiegeln. „Jede Jahreszeit hat ihren Reiz, man muss
ihn nur einfangen", ist van Ooijen überzeugt. Aus diesem Grund ist der Schaugartenpark auch von März bis in den November geöffnet.
Die Gärten von Appeltern sind im September täglich von 10 - 18 Uhr und im Oktober von 10 - 17 Uhr geöffnet. Im November beschränken sich die Öffnungszeiten auf die Wochenenden. Weitere Informationen auf www.appeltern.nl/de
Kommentar schreiben