Ein Garten ist viel mehr als eine mit Pflanzen bewachsene Fläche. Er kann ein Treffpunkt für die Familie oder Freunde sein, er dient vielen Menschen als Rückzugszone und Erholungsraum, für Kinder ist er ein Spielplatz, der auch die unterschiedlichsten Naturerfahrungen möglich macht, für Feinschmecker kann er außergewöhnliche Geschmackserlebnisse bieten und für viele ist er ein Ort, um sich an der frischen Luft zu bewegen und dabei die Natur zu genießen. Manchmal ändern sich auch die Ansprüche an den Garten und sind Anlass, ihn umzugestalten.
Vielleicht sind die Kinder so groß, dass Sandkasten und Schaukel nicht mehr gebraucht werden oder es steht auf einmal mehr Zeit zur Verfügung, um den Garten zu genießen. Warum auch immer sich die
Ansprüche geändert haben - es lohnt sich bei der Umgestaltung, mit System vorzugehen. Ähnlich wie bei einem Businessplan hat eine strukturierte Vorgehensweise den Vorteil, dass man sich dabei
über Voraussetzungen, Wünsche und Ziele, aber auch über Hindernisse und Einschränkungen, klar wird.
Vorhandenes erfassen
In der ersten Phase geht es um die Bestandsaufnahme. Dazu kann man einen Lageplan anlegen, auf dem unter anderem die Grundstücksform sowie Gebäude und Anlagen erfasst werden, zum Beispiel ein
Gartenhäuschen, ein Schuppen oder Wege und Sitzplätze. Auch Bäume, Sträucher und andere Pflanzen oder ganze Beete werden in dieser Skizze erfasst. Auf dieser Grundlage kann entschieden werden,
was erhalten bleiben soll oder muss und wo es Raum für Veränderungen gibt. Diese Ist-Analyse ist dann die Grundlage für den nächsten Schritt.
Der „Wunschzettel"
Im zweiten Schritt wird ein Konzept erstellt, in dem alle Wünsche für den zukünftigen Traumgarten erfasst werden. Als Grundlage dient der Plan mit den Pflanzen und Bauten im Garten, die auch in
Zukunft erhalten bleiben sollen oder müssen. Jetzt können Ideen gesammelt und in den Plan aufgenommen werden. Dabei hilft es, sich darüber klar zu werden, welche Funktionen der Garten in Zukunft
haben soll, welche Gestaltungselemente gewünscht werden und wie viel Zeit und Geld zur Verfügung stehen. Ausgangspunkt ist hier die Frage nach den Funktionen, die der Garten haben soll, wie zum
Beispiel als Ort zum Feiern oder Grillen mit Freunden oder zum Spielen oder Erholen. Auch ganz banale Dinge spielen eine Rolle: Muss ein Platz für die Mülltonnen vorhanden sein, ist ein
Abstellplatz für die Fahrräder sinnvoll und soll ein Teil des Gartens für Obst oder Gemüse reserviert werden?
Ideen sammeln
Aus den Funktionen ergeben sich auch schon einige Gestaltungselemente, wie eine Hecke, die als Sicht- oder Windschutz dient, oder Lampen, die bestimmte Pflanzen abends hervorheben oder aber auch
die Sicherheit erhöhen. Darüber hinaus kommen auch besondere Wünsche oder Vorlieben zum Tragen. Möglicherweise sollen Pflanzen wie Obstgehölze, Rosen, Kletterpflanzen oder Gräser in Zukunft im
Garten wachsen. Viele Menschen möchten gerne Wasser im Garten haben, sei es als Teich oder kleiner Bachlauf. Je nach Platz reichen die Möglichkeiten vom sprudelnden Quellstein über ein
Wasserbecken oder einen Teich mit Seerosen und einer schönen Uferbepflanzung bis hin zum Schwimmteich. Wenn Zeit knapp ist oder wenn man häufig auf Reisen ist, sollte der Garten möglichst
pflegeleicht angelegt werden. Man kann aufwändige Pflegearbeiten auch dem Landschaftsgärtner überlassen und nutzt die so gewonnene Zeit, um den Garten ganz entspannt von der Terrasse aus zu
genießen.
Der Endspurt auf dem Weg zum Traumgarten
Im letzten Schritt vor der praktischen Umsetzung wird der künftige Garten mit all seinen Elementen in einem konkreten Plan erfasst. Je nach Umfang der Veränderungen ist es sinnvoll, sich
spätestens ab diesem Schritt mit einem Experten aus dem Garten- und Landschaftsbau zusammenzusetzen. Er kann sicherstellen, dass die Umsetzung fachgerecht erfolgt und wirklich zu den Wünschen der
Gartenbesitzer passt. Aufgrund ihres Wissens und ihrer Erfahrung können Landschaftsgärtner auch Lösungen finden, die vielleicht für den Laien gar nicht offensichtlich sind. Sie kennen auch die
Wirkung bestimmter Pflanzen und ihre Standortansprüche. Bei der endgültigen Pflanzenauswahl beispielsweise spielt neben den Lichtverhältnissen auch die Bodenbeschaffenheit eine Rolle, damit sich
die Pflanzen gut weiterentwickeln. Auch technische oder gestalterische Fehlentscheidungen können unnötige Kosten produzieren. Dazu kommen auch rechtliche Aspekte, die nicht jedem bekannt sind,
wie der Grenzabstand für Hecken oder Bäume und andere, regional unterschiedliche Vorgaben, die zum Beispiel größere bauliche Veränderungen im Garten betreffen können. Die Landschaftsgärtner haben
auch die Geräte und die technischen Möglichkeiten, um die Pläne zügig und sicher in die Tat umzusetzen.
Ein gut angelegter Garten bereitet viel Freude und kann von Jahr zu Jahr schöner werden. So lohnt sich auch der zeitliche Aufwand, mithilfe mehrerer Planungsschritte dem Traumgarten näher zu
kommen. Gleichzeitig tragen diese Schritte dazu bei, dass man später den Garten mit ganz anderen Augen sieht und vieles bewusster wahrnimmt.
Quelle: BGL
Kommentar schreiben