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Ein Traum in Weiß: Helle Blüten für den Frühlingsgarten

Vita Sackville-West und ihr Mann Harold Nicolson haben es 1950 vorgemacht: Sie gestalteten einen Garten, der durch das Jahr ausschließlich weiß blüht. Ihre damals ungewöhnliche Idee im „White Garden of Sissinghurst Castle" schlug sofort hohe Wellen und begeisterte Menschen rund um den Globus.

Tulpen dürfen in einem weißen Garten nicht fehlen. Reinweiß und spät blüht die 'Maureen' - sie bildet einen schönen Übergang vom Frühlingsbeet zur bevorstehenden Sommerblüte der Stauden
Tulpen dürfen in einem weißen Garten nicht fehlen. Reinweiß und spät blüht die 'Maureen' - sie bildet einen schönen Übergang vom Frühlingsbeet zur bevorstehenden Sommerblüte der Stauden

Noch heute pilgern Gartenbegeisterte aus der ganzen Welt in die englische Grafschaft Kent, um den Traum in Weiß zu genießen und sich für das eigene Grundstück inspirieren zu lassen. Besonders in den Sommermonaten ist die Anlage ein Touristenmagnet: Wenn sich in der Mitte die Kletterrose auftürmt, einjährige Sommerblüher wie Mohn, Wilde Möhre und Cosmea in voller Blüte stehen und weiße Pompon-Dahlien in den Bann ziehen. Doch auch der Frühling bietet den Besuchern ein eindrucksvolles Erlebnis. Dann ergreifen die Zwiebelblumen das Zepter und entfalten in Kombination, aber auch in Fläche ihre faszinierende Wirkung. Da viele Gehölze zu der Zeit noch ohne Laub im Garten stehen und Stauden und Gräser gerade erst zurückgeschnitten wurden, haben die weißen Blüten einen besonders wirkungsvollen Auftritt.

Bis heute hat das Konzept des weißen Gartens viele Liebhaber. Doch die Umsetzung auf dem eigenen Grundstück ist nicht ganz so einfach, wie man vielleicht glauben mag. „Bei einer Neuanlage ist es wie mit einer weißen Leinwand: Alles ist möglich", gibt Blumenzwiebel-Experte Carlos van der Veek von Fluwel zu bedenken. „Bei älteren Gärten mit bereits eingewachsenen Bäumen, Sträuchern und Stauden ist es eine andere Sache. Häufig zeigt sich hier und da bereits etwas Lila, Rosa oder Rot. Aber ausgraben und wegschmeißen bringen viele Gartenbesitzer verständlicherweise nicht über's Herz." Hier rät der Gärtner, sich vorerst auf eine Jahreszeit zu konzentrieren und in einer Ecke des Gartens zu beginnen, beispielsweise mit dem Frühling. „Es gibt sehr viele, unkomplizierte Blumenzwiebeln und Knollen mit strahlend-hellen Blüten, die gut kombiniert werden können und Jahr für Jahr wiederkommen."

Die filigranen Schneeglöckchen (Galanthus elwesii) machen den Anfang. Sie trotzen den häufig eisigen Temperaturen des Februars und verleihen dem Garten noch vor dem Austrieb der Gehölze Glanz und Blütenpracht. Im März werden sie von den großen Blütentuffs des Krokus (Crocus vernus) 'Jeanne d' Arc' abgelöst, die uns strahlendweiß und mit gelben Staubgefäßen die Ehre geben. Etwas später gesellen sich die leicht duftende Traubenhyazinthe (Muscari aucheri) 'White Magic' sowie der Einblütige Frühlingsstern (Ipheion uniflorum) 'Alberto Castillo' hinzu. Beides treue Zwiebelgewächse, die immer wiederkommen und sich bereitwillig vermehren.

Im April beginnt dann auch schon die Zeit der Narzissen. „Viele Hobbygärtner verbinden diese Blumenzwiebeln in erster Linie mit einem sonnigen Gelb", weiß van der Veek. „Dabei gibt es auch zahlreiche weiße Exemplare, wie die Narcissus 'Snowboard', die gefüllten Sorten 'Rose of May' und 'Androcles' oder die stattliche 'Falmouth Bay'." Auch Tulpen dürfen in einem weißen Beet natürlich nicht fehlen. Sie sind die frühlingshaften Lieblinge vieler Gartenbesitzer und bringen eine Extra-Portion Eleganz ins Gesamtbild. Da sie hierzulande einjährig sind, lassen sich mit ihnen jedes Jahr neue Akzente setzen. Fast Reinweiß sind beispielsweise die lilienblütige 'White Triumphator' oder die gefüllte 'Mount Tacoma'. Für einen spannenden Effekt sorgt die frühblühende 'Purissima': Zu Beginn ist sie dezent Cremefarben, wird nach und nach aber immer heller und steht schließlich weiß im Garten. Besonders spät blüht dagegen die 'Maureen' - sie bildet einen schönen Übergang vom Frühlingsbeet zur bevorstehenden Sommerblüte der Stauden.

„Die genannten Narzissen und Tulpen kann ich sehr für eine Kombination empfehlen. Sie haben unterschiedliche Wuchshöhen und zeigen verschiedene Blütenformen. So kommt Abwechslung und Vielseitigkeit ins weiße Beet", erklärt van der Veek. „Nicht zuletzt fügt auch das Laub der Komposition eine Vielzahl an Grün- und Grauschattierungen hinzu. Eintönigkeit Fehlanzeige!" Gepflanzt werden die frühblühenden Blumenzwiebeln und Knollen ab Oktober.

fluwel.de

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