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Noch kann gepflanzt werden: Gräser statt Grau

Wer die Gelegenheit hatte, die diesjährige Bundesgartenschau in Erfurt zu besuchen, der konnte in den letzten Wochen gigantische Staudendrifts bewundern und vor allem Gräser in ihrer schönsten Form. 

Das Diamant-Reitgras, Calamagrostis brachytricha, bildet weiche, fluffige Blütenrispen.
Das Diamant-Reitgras, Calamagrostis brachytricha, bildet weiche, fluffige Blütenrispen.

Die eindrucksvollen, ausgeklügelten Kombinationen von Petra Pelz suchen ihresgleichen. Mannshohe Stauden und baumhohe Gräserwolken für die unterschiedlichsten Standorte präsentierten sich in ihrer Hoch-Zeit und viele Besucher konnten kaum glauben, was sie sahen. Jetzt mag man sagen: „Ja, auf einer Bundesgartenschau, da ist so etwas möglich, aber wie soll ich das in meinem kleinen Garten machen?" Klar, sind es Profis, die die Anlage und die Beete auf einer Gartenschau planen und pflanzen, aber sie tun dies ja auch, um Besucherinnen und Besucher zu inspirieren, ihnen Möglichkeiten aufzuzeigen und zur Nachahmung anzuregen. Mit den Gräser- und Staudenbeeten ist dies zweifellos gelungen. Selten sieht man so breite Sortimente in so harmonischen, natürlich anmutenden Gräserlandschaften. Die gerade zu Ende gegangene große Gartenschau machte mehr als deutlich, dass Gräser in der Gartengestaltung unserer Zeit eine sehr wichtige Rolle spielen. Jetzt im Herbst wird dies besonders augenfällig. Die gute Nachricht: Die Pflanzungen bleiben dauerhaft erhalten, sie sind Teil des EGA-Parks, können also auch im kommenden Jahr noch bestaunt werden.

Gräserzeit

Die späten Stauden geben jetzt im Herbst noch einmal ihr Bestes, die Laubbäume wechseln die Farben und die Gräser begleiten mit Struktur und Dynamik. Sie sind vielfältig in ihren Funktionen: Sie decken die Erde und verhindern Wildkräuter, die man nicht haben will, sie glänzen transparent im herbstlichen Licht, sie schaffen im Garten Leichtigkeit durch ihre Bewegung, sie sind ein Weichzeichner zwischen den gröberen Strukturen und sie schaffen Verbindungen zwischen Stauden und Gehölzen. Auch farblich haben sie mehr zu bieten als man zunächst vermuten mag und sie passen in der Tat bestens in die Zeit. Der Klimawandel fordert auch von privaten Gärten Anpassungsstrategien und Bepflanzungen, die heftige Hitzeperioden und auch Starkregenfälle gut überstehen und die durchs Jahr wenig Arbeit machen, robust sind und vor allem über viele Monate attraktiv.

Ganz schön unkompliziert und sehr vielseitig

Das Sortiment der Gräser ist riesig und es gibt sie für die unterschiedlichsten Bodenverhältnisse und Ansprüche in den unterschiedlichsten Formaten und Formen. Gräser sind unkomplizierte Gartenpflanzen, wenn die richtige Art in den für sie geeigneten Boden gepflanzt wird. Düngung brauchen die Gräser keine, aber vor allem nach dem Pflanzen reichlich Feuchtigkeit. Wenn sie einmal etabliert sind, dann versorgen sie sich selbst, aber bis sie gut wurzeln, muss man sie gut mit Wasser versorgen. xxx

Manche Gräser haben einen unbändigen Drang sich auszubreiten, wer das nicht möchte, schneidet nach der Blütezeit die Samenstände ab. Manche Gräserarten breiten sich aber durch Bodenausläufer aus und das ist eine wunderbare Eigenschaft für Stellen, an denen die Gräser schnell die Bodendeckung übernehmen sollen.

Auffallende Gräser

Das aufrecht wachsende Japanische Blutgras, Imperata cylindrica ´Red Baron‘ setzt mit seinem Rot einen kräftigen Farbakzent, wird aber selten höher als 40 Zentimeter, es eignet sich deswegen auch gut für kleine Gärten. Selbst in Gefäßen gedeiht dieses attraktive Gras. Ganz anders das Chinaschilf, Miscanthus sinensis, das je nach Sorte mit bis zu zwei Meter Höhe zu den spektakulären Gartenattraktionen gehört, die gerne viel von sich her machen. Noch auffälliger das Amerikanische Pampasgras, Cortaderia selloana, das mit seinen großen, hellen, fedrigen Blüten bis in den späten November hinein eine Zier im herbstlichen Garten ist. Das weiße oder dunkelrote Lampenputzergras, Pennisetum, ist wiederum sehr dekorativ in kleinen Vorgärten und wird kaum höher als einen halben Meter. Auch diese Gräser sind hervorragende Vermittler zwischen Stauden oder auch Einjährigen. Sie bleiben übrigens - bitte - den ganzen Winter über stehen und werden erst im Februar zwei Handbreit über dem Boden geschnitten. Für Insekten und Vögel sind diese Gräser eine wichtige Lebensgrundlage und auch in ihrem Zierwert sind sie für uns Menschen in den kalten Monaten nicht zu unterschätzen. Sonne und Wind, Tau, Reif und Schnee, lassen die grasigen Gestalten immer wieder anders aussehen. Auch in der Farbe verändern sie sich im Laufe dieser Monate, bis sie im Februar silbrig weiß geworden sind. 

Wer jetzt noch Gräser pflanzen will, sollte sich sputen, damit sie noch rechtzeitig in die Erde kommen bevor es zu kalt ist. Und das Gießen nicht vergessen!

Weitere Informationen zu einem breiten Sortiment der Gräser gibt es auf www.elegrass.com

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