· 

Let it bloß be: Lasst die Gräser stehen!

Die aktive Gartensaison geht über in eine winterliche Ruhephase und wir müssen nichts mehr tun. Im Gegenteil, viele von uns müssen an sich halten, nicht doch noch zur Schere zu greifen, wenn Wind und Wetter die Stauden und Gräser zerzausen. Lassen wir es einfach sein und sehen wir dem Treiben gelassen zu.

Das Chinaschilf (Miscanthus) bietet auch noch im Winter Unterschlupf für Tiere
Das Chinaschilf (Miscanthus) bietet auch noch im Winter Unterschlupf für Tiere

Raureif, oder mit ein bisschen Glück sogar Schnee, belohnen uns mit zauberhaften Bildern. Im Winter wirken viele Gräser wie Juwelen im Garten - der Tau glitzert in den filigranen Halmen und bringt Beete zum Leuchten. Hier lohnen sich die Geduld und der Blick auf die Details. Aber abgesehen von den reizvollen Bildern: Es gibt viele Insekten und Vögel, die hier noch Nahrung, Schutz und Unterschlupf finden, und für die Gräser und Stauden ist es für den Schnitt im Februar zeitig genug. Wer in seinem Garten Gräser mit Blumenzwiebeln kombiniert hat, schützt zudem die Frühlingsblüher in der eisigen Zeit und verschafft ihnen mit dem Schnitt im Frühjahr Licht und Raum. Wenn die Zwiebelblüher dann im späten April ihre Blütezeit hinter sich haben, sind die meisten Gräser wieder in der Entwicklung und sorgen mit frischem Austrieb dafür, dass die Zwiebelblumen in aller Ruhe einziehen können. Ihr vergilbendes Laub stört im Gras überhaupt nicht. Auch hier ist Ruhe ein Gebot des langsamen Gärtnerns.

 

Der langsame Gärtner lebt mit seinem Garten und er lässt vieles unaufgeregt geschehen. Aber er - oder sie - guckt genau hin, was passt, was gefällt und was sich wie entwickelt. Der Winter ist eine gute Zeit, sich mit dem Garten im nächsten Jahr zu befassen, Bücher und Zeitschriften zu wälzen und im Kopf schon die ein oder andere Veränderung anzugehen. Die stillere Zeit ist dafür bestens geeignet! So manche(r) träumt davon, den Garten für sich attraktiver zu machen, artenreicher und ganz nebenbei auch pflegeleichter. Die Kinder sind vielleicht längst aus dem Haus, eine Spielfläche wird nicht mehr gebraucht und der Rasen macht oft mehr Arbeit als einem lieb ist ... und außerdem kostet er in den immer heißeren Sommern viel Wasser und Mühe.

Tatsächlich ist der Klimawandel für viele längst ein wichtiges Argument für Veränderung im Garten geworden. Welche Pflanzen halten die immer häufiger auftretenden Wetterextreme gut aus, wie lassen sie sich kombinieren, und wie schaffen wir einen ganzjährig attraktiven Garten, der Freude macht? Überraschende Effekte lassen sich tatsächlich mit Zwiebelblumen im zeitigen Frühjahr erzeugen, wenn der Rest des Gartens noch schläft. Aber so überraschend wie sie erscheinen, so verschwinden sie auch. Gehölze und Stauden machen im späten Frühjahr bis in den Herbst durch Statur, Volumen und Blüten viel her. Der lange Übergang vom Spätsommer bis in den Februar lässt sich mit Gräsern gestalten. So manche ehemalige Schotterfläche, die sich im Sommer extrem aufheizte, wurde in den letzten Jahren nach dem Motto Gras statt Grau in eine Gräserlandschaft verwandelt, die wenig Arbeit, dafür viel Freude macht. Wer sich gern mit dem Garten beschäftigt, kombiniert Gräser, Stauden und Zwiebelblumen oder pflanzt sie als bodendeckenden, interessanten Teppich unter Gehölze. Stauden und Gräser sind sowieso ein eingespieltes Dreamteam, das für viel Überraschung und Dynamik sorgt. Die Beschäftigung mit Gräsern lohnt in jedem Fall: Je nach Art sind sie entweder imposant groß, filigran und zart oder decken unaufgeregt eine Fläche, die früher eher lästig war und Arbeit machte. Das Angebot der Gräser ist riesig und viele davon sind heimisch. Schon im Februar sind sie wieder im Angebot von Gartencentern und Baumärkten zu finden. Wer also jetzt im Herbst die Pflanzzeit verpasst hat, der übt auch hier noch ein bisschen Geduld und pflanzt im Frühjahr. Man braucht übrigens nicht auf die Eisheiligen im Mai zu warten, die Gräser sind hart im Nehmen und die im zeitigen Frühjahr gepflanzten Gräser sind längst eingewurzelt, wenn die Vegetationsperiode im Garten beginnt. Schnittzeit und der Beginn der Pflanzzeit oder auch die Teilung von zu üppig gewachsenen Horsten fallen zusammen, aber bis dahin: Beine hoch! Schon die Vorfreude ist fast so schön wie die Umsetzung der neuen Pflanzideen für das kommende Gartenjahr.

Quelle: Elgrass

Kommentar schreiben

Kommentare: 0

Ing. Heinz Scharnweber Garten- und Landschaftsbau GmbH
Geschäftsführer: Jörg Scharnweber
Harbrookweg 10 25494 Borstel-Hohenraden
Tel.: 0 41 01 - 71 30 5 Fax: 0 41 01 - 73 60 9
info@scharnweber-galabau.de
www.scharnweber-galabau.de