Im Garten haben Pflanzen das Zepter in der Hand. So schaffen Landschaftsgärtnerinnen und -gärtner eindrucksvolle Farbwelten und dynamische Gesamtbilder. Doch jedes Grundstück braucht auch bauliche Elemente - sei es für standfeste Sitzbereiche, einen sicheren Tritt oder als Sichtschutz zum Nachbarn.
Die Frage des Materials ist entscheidend. Naturstein beispielsweise schafft eher eine rustikale Optik und eignet sich besonders für Trockenmauern, zum Terrassieren von Hanggrundstücken oder für den Weg zum Gartenhaus. Edelstahl empfiehlt sich beispielsweise für Geländer entlang einer Treppe oder in Form einer eleganten Wasserschütte, während sich Cortenstahl mit seiner auffälligen Rostoptik für dekorative Rundbögen anbietet.
Holz ist vielfältig
Auch der nachwachsende Baustoff Holz spielt eine Hauptrolle im Garten. Er fügt sich natürlich zwischen Bäumen, Sträuchern, Stauden und Gräsern ein, wodurch ein harmonisches Gesamtbild entsteht. „Der Oberbegriff ‚Holz‘ klingt so, als handele es sich um ein homogenes Material", sagt Thomas Büchner vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. (BGL). „Tatsächlich gibt es aber eine große Bandbreite an unterschiedlichen Holzarten, die sich in Maserung, Haptik, Färbung und Härte unterscheiden. Entsprechend vielfältig ist auch der Einsatz."
Welches Holz empfiehlt sich?
Längst nicht jedes Holz hält den Witterungsbedingungen im Außenbereich auf Dauer Stand. Denn einige Arten neigen mit der Zeit zu Rissen, manche sogar zu Verdrehungen in der Längsachse. Daher empfiehlt sich im Vorfeld ein Gespräch mit einer Expertin oder einem Experten für Garten und Landschaft. Die Profis wissen, mit welchem Holz man auch im Freien lange Freude hat. „Manche Holzarten empfehlen sich gar nicht für den Außenbereich. Andere nur in überdachten Bereichen, Eiche zum Beispiel", erklärt Thomas Büchner vom BGL. „Besonders stabil und witterungsbeständig ist sogenanntes Hartholz. Dazu zählt das bekannte Teakholz oder auch Ipé Diamantholz. Hier sollten Gartenbesitzer aus Gründen des Umweltschutzes jedoch immer auf zertifizierte, nachhaltige Herkunft achten." Auch europäische Nadelhölzer kommen durchaus in Frage. Sie sind jedoch etwas weicher, weshalb ihre durchschnittliche Lebensdauer bei 15 Jahren liegt. Gut geeignet ist Lärchenholz oder Douglasie. Ersteres gilt als die härteste Nadelholzart Europas; die zweite hat aufgrund eines hohen Harzanteils eine Art natürliche Imprägnierung gegen Feuchtigkeit.
Was ist mit Holz möglich?
Beliebtester Einsatzort für Holz ist die Terrasse. Während sich ein Bodenbelag aus Steinplatten meist optisch vom Rest des Grundstücks abhebt und so der gesamte Bereich zum Highlight wird, fügen sich Dielen aus Holz häufig nahtlos in die Gartengestaltung ein. Mit gekonnt platzierten Stauden und Gräsern entlang der Terrasse schaffen Landschaftsgärtnerinnen und -gärtner zum Beispiel einen harmonischen Übergang vom befestigten in den bepflanzten Bereich. Auch beim klassischen Zaun wünschen sich Gartenbesitzerinnen und -besitzer gerne Varianten aus Holz. Während der bekannte Jäger- oder Lattenzaun vor allem rund um Bauern- und Naturgärten viel hermacht, bieten sich in dichtbebauten Vororten hohe, dichte Zäune an. Sie sind sowohl Wind- als auch Sichtschutz und lassen aus dem Grundstück einen ruhigen Rückzugsraum werden. Doch auch innerhalb des Gartens können Holzelemente private Bereiche gestalten, die zum Ausruhen und Entspannen fernab des familiären Trubels einladen. Pavillons, Gartenhäuser, Spielgerüste für die Kinder, eine Brücke über einen Teich ... Holz kann auf vielfältige Weise Einzug in den Garten halten. Sogar außergewöhnliche Ideen können Landschaftsgärtnerinnen und -gärtner mit dem natürlichen Material realisieren. So dient ein Hochbeet zum Beispiel zugleich als Hundehütte; eine ovale Pergola steht inmitten eines Teichs und lädt, umgeben von blühenden Rhododendren, zu entspannten Yoga-Stunden ein.
Weitere Informationen und Inspirationen für Gartengestaltungen mit Holz gibt es auf www.mein-traumgarten.de.
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