Irgendwann ist es soweit: Das Leben nach Studentenwohnheim und kleinem Südbalkon bietet neue Perspektiven. Es gibt einen neuen Lebensmittelpunkt, vielleicht eine Familie, ein Eigenheim und – eeeeendlich einen eigenen Garten! Oft hat man davon geträumt und doch fühlen sich manche Neueinsteiger überfordert.
Die einen haben ein nagelneues Haus in einer Neubausiedlung gekauft - die anderen ein älteres Haus - was bei dem einen die Wüste, ist bei dem anderen das mehr oder weniger verwucherte Chaos. So
verschieden die Ausgangssituationen auch sind, das Problem ist bei beiden das Gleiche: Wie und womit bitte fängt man an? Dabei wäre ja genug Platz vorhanden: für ein farbenfrohes Staudenbeet,
einen Hausbaum mit einer Bank und eine große Terrasse mit Sitzmauer. Wenn die Finanzen es zulassen, wäre ein Gartenteich noch schön! Es muss ja gar nicht gleich alles auf einmal sein. Hauptsache,
der erste Sommer im neuen Heim kann draußen stattfinden, und zwar ohne auf traurig vor sich hin trocknende Heckenreste zu blicken oder ratlos vor einem aufgewühlten Stück Erde zu stehen. Also,
was her muss, ist eine solide Grundstruktur! Wenn der Daumen doch nur ein klein wenig grüner wäre ...
Wichtig: Eine gute Idee
Am besten fragt man jemanden, der sich auskennt: Einen Landschaftsgärtner, zumal es bei ihm alles aus einer Hand gibt, das Konzept, die Umsetzung, die Pflege und bei Bedarf auch ein individuelles
Finanzierungsangebot. Ein Traumgarten entsteht bekanntlich nicht über Nacht, seine Realisierung kann sich über Jahre hin ziehen, das schont auch den Geldbeutel. Wichtig ist, dass die
Grundstruktur des Gartens von Anfang an erkennbar ist, die Feinheiten entstehen dann erst nach und nach. Manchem fällt so viel Geduld schwer - ganz zu Lasten des Gartens, wie der
Landschaftsgärtner Werner R. erklärt: "Oft sind es gerade Garteneinsteiger, die hoch motiviert sind, sich von tollen Fotos aus Gartenzeitschriften inspirieren lassen und selbst so einen
Traumgarten pflanzen wollen. Das natürlich sofort und ohne jegliche Hilfe von außen, ganz nach dem Motto: Alles selbst gemacht! Später wenden sie sich dann an uns und wir betreiben
Schadensregulierung. Die kommt die Besitzer oft im Endeffekt sogar teurer zu stehen, als wenn der Garten von Anfang an fachmännisch in Angriff genommen worden wäre!" Denn vor allem
frischgebackene Gartenbesitzer wissen selten, was ihren Garten auszeichnet, sprich: welche Bodenverhältnisse und Standortmerkmale herrschen und was am besten wächst oder gar nicht gedeiht. Eine
Herausforderung für die Gartenbesitzer sind auch Hanglage oder ausgeprägte Schattenplätze.
"Letztlich entscheidet der Garten selbst oder vielmehr seine Erde und dazu das örtliche Klima, welche Pflanzen sich verwenden lassen", betont Werner R.-., "Wenn dann die Liste der geeigneten
Lieblingspflanzen steht, müssen noch die Begleiter ausgesucht werden, die ohne Konkurrenzkampf bestehen können und zueinander passen. Zum Beispiel sollten Rosen und Hortensien immer in Gruppen
gepflanzt werden, denn zu viele Einzelpflanzen lassen den Garten unruhig wirken", so Werner R.. Für ein stimmiges Gesamtkonzept lässt sich der Garten am besten thematisch in einzelne Räume
gliedern. Dann bekommen zuerst dominante, große Solitäre ihren Platz, später Hecken und zuletzt niedrige Stauden und Bodendecker. Bei kleineren Gärten empfiehlt sich die Verwendung
langsamwüchsiger Pflanzen. Die Gartenschere bleibt aber auch dann ein wesentliches Werkzeug der Gartenpflege.
Vom Frühlingsboten bis zum Winterblüher
Bei der Frage, was in den Garten soll, sind sich Garten-Neulinge schnell einig: Am liebsten alles, Terrasse, Teich, Blumenbeet und Rasen, Hausbaum, .... Nur wohin? Auch hier können die Fachleute
am besten beurteilen, wo der ideale Ort für einen Teich oder einen Sitzplatz ist und wie der Weg dorthin am günstigsten verläuft. Außerdem wissen sie, ob eine Böschung besser terrassiert werden
sollte oder nicht. Wer aufgrund der großen Vielfalt der Materialien für Wege und Plätze ratlos ist, lässt sich am besten die einzelnen Vorzüge erklären. Das gleiche gilt für die Auswahl der
Pflanzen: Wer sich in der Pflanzenwelt wenig auskennt, begrenzt sich womöglich auf die üblichen Sonderangebotspflanzen des Baumarkts um die Ecke und lässt sich so manches Schmuckstück entgehen.
Damit der Garten ganzjährig schön ist, sollten Pflanzen für jede Jahreszeit ausgesucht werden, die mit Blüte, Blatt- und Fruchtschmuck erfreuen. Dann wirkt der Garten niemals leer und macht das
Wohnen im neuen Eigenheim perfekt.
Quelle: BGL
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