· 

Zauberhafte Schattenreiche: Gärten voller Magie und Vielfalt

Schattige Gärten können eine ganz besondere Ausstrahlung haben. Die Farben sind weniger grell und das Licht wirkt sanfter als in Gärten, die von der Sonne verwöhnt werden. In lichtarmen Gärten bestimmen zartere Farbnuancen und viele verschiedene Grüntöne das Bild. Dazu kommt oft noch ein feines Wechselspiel von Licht und Schatten.

Foto: BGL. - Ein feines Wechselspiel von Licht und Schatten unter Laubbäumen: Funkien beeindrucken mit ihren interessanten Blättern und Geranien sind schöne, blühende Bodendecker.
Foto: BGL. - Ein feines Wechselspiel von Licht und Schatten unter Laubbäumen: Funkien beeindrucken mit ihren interessanten Blättern und Geranien sind schöne, blühende Bodendecker.

Die Wahrnehmung ist hier verändert, weil Pflanzeneigenschaften deutlich werden, die in einem sonnigen Garten kaum beachtet werden: Es gibt beispielsweise viel weniger Ablenkung durch intensive Blütenfarben und dadurch kommen unter anderem die vielfältigen Formen und Strukturen von Pflanzen und Blättern besonders gut zur Geltung.

 

Gärten mit besonderer Atmosphäre

 

Die Gestaltung schattiger Gärten oder Gartenbereiche gilt manchmal als schwierig, denn die Zahl schöner Pflanzen, die im Schatten gedeihen, ist geringer als die derjenigen, die die Sonne lieben. Dafür sind aber viele Gehölze und Stauden, die sich für lichtarme Standorte eignen, besonders interessant, denn sie bieten andere Möglichkeiten der Gestaltung. Schatten vertragende Pflanzen beeindrucken oft weniger mit leuchtenden Blütenfarben als mit interessanten Blättern oder markanten Wuchsformen. So können mit den richtigen Gehölzen und Stauden an lichtarmen Stellen im Garten Pflanzungen entstehen, die von außergewöhnlichem Reiz sind. Es sind ruhige und stille Gärten oder Gartenbereiche, in denen ein besonderer Zauber wirkt.

 

Verschiedene Arten von Schatten

 

Bei schattigen Bereichen im Garten liegt es nahe, zu vermuten, dass der Boden hier ausreichend feucht ist, weil die Sonne nicht direkt einwirken kann und so die Verdunstung reduziert wird. Doch dieser Eindruck kann täuschen. Manche Schattenbereiche können relativ trocken sein, zum Beispiel in der Nähe von Mauern unter einem überstehenden Hausdach, unter Bäumen, die einen hohen Wasserbedarf haben, oder in einem Boden, der sehr leicht ist und die Feuchtigkeit schlecht hält. Darum muss vor der Pflanzenauswahl auch auf den Boden geachtet werden. Auch die Lichtverhältnisse beziehungsweise die Schattenarten variieren. Es gibt zum Beispiel den lichten Schatten unter Bäumen. Wenn das Blattwerk nicht zu dicht ist, gelangt an solchen Stellen noch ein Teil des Lichtes bis zum Erdboden. Halbschatten bedeutet, dass der Boden für etwa einen halben Tag Sonne erhält, sonst aber im Schatten liegt. Für alle diese Bereiche lassen sich Pflanzen finden. Vollschatten, also ein dauerhaft dunkler Gartenbereich, der zu keiner Tageszeit direktes Licht erhält, macht es dahingegen auch robusten Pflanzen schwer.

 

Interessante Pflanzen

 

Zum Sortiment der Gehölze, die an mehr oder weniger schattigen Standorten gedeihen, gehören beispielsweise Bauern-Hortensien (Hydrangea macrophylla-Sorten) und der wenig bekannte Silberkerzenstrauch (Clethra alnifolia) sowie Immergrüne wie Lorbeerkirschen (Prunus laurocerasus-Sorten), Stechpalmen (Ilex-Arten und -Sorten) und Mahonien (Mahonia-Arten und -Sorten). Auf einem sauren und humosen Boden können Schattenglöckchen (Pieris) und Rhododendren gepflanzt werden. Auch bodendeckende Pflanzen wie Immergrün (Vinca), Efeu (Hedera) und Dickmännchen (Pachysandra) eignen sich für lichtärmere Gartenbereiche. Einige Kletterpflanzen wie die Clematis wuchsen ursprünglich an Waldrändern. Das erklärt, warum sie oft einen sonnigen Standort benötigen, der Wurzelbereich aber im Schatten liegen muss und nie ganz austrocknen sollte. An lichtärmeren Standorten gedeihen außerdem viele Stauden wie Prachtspiere (Astilbe), Tränendes Herz (Dicentra), Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum), Elfenblumen (Epimedium), Sterndolde (Astrantia), Funkien (Hosta), Herbst-Anemonen, Farne und auch einige Gräser wie Schnee-Marbel (Luzula nivea) und Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa). Dazu kommt noch so manche überraschende Schönheit wie die Krötenlilie (Tricyrtis hirta) mit orchideenähnlichen Blüten, die imposante Silberkerze (Cimicifuga-Arten) und das großblättrige Schaublatt (Rodgersia-Arten). Manche Pflanzen, zum Beispiel Buchsbaum, Hainbuche und Liguster sowie Stauden wie Bergenien, Frauenmantel und Eisenhut gedeihen sowohl in der Sonne als auch an lichtarmen Standorten. Oft ist es dann aber wichtig, dass der Boden am sonnigen Standort immer ausreichend feucht ist.

 

Licht ändert sich im Tageslauf

 

Es lohnt sich, vor dem Kauf neuer Pflanzen darauf zu achten, wie sich das Licht im Garten im Tagesverlauf ändert. Dadurch wird es leichter, mit Hilfe der Pflanzenspezialisten im Facheinzelhandel gezielt geeignete Gehölze und Stauden auszuwählen. Wer den Garten neu anlegt oder große Bereiche erneuern möchte, kann ihn auch von den Experten aus dem Garten- und Landschaftsbau gestalten lassen. Die Fachleute wissen, welche Pflanzen am besten zusammen passen und welche Gestaltungsideen besonders wirkungsvoll sind. Sie können auch interessante gestalterische Elemente integrieren und zum Beispiel Mauern oder Wege anlegen. Schön ist auch ein gepflasterter Sitzplatz im Schatten, der an heißen Sommertagen kühl bleibt und - vor der Sonne geschützt - zum Entspannen einlädt.

 

Tipps:

  • Um lichtarme Standorte im Garten optimal zu gestalten, kann man zum Beispiel mit Kontrasten spielen. Interessant sind unter anderem Kombinationen von Pflanzen mit unterschiedlichen Blattformen oder -größen. 
  • Bei auffallend blühenden Pflanzen lohnt es sich, Arten oder Sorten mit hellen Blüten auszuwählen. Die Blüten können an lichtarmen Standorten wie kleine Lichtpunkte wirken, während kräftige, dunklere Farben wie Rot und Blau dort kaum auffallen. 
  • Wenn der Schatten im Garten durch sommergrüne Laubgehölze verursacht ist, können auch frühblühenden Gehölze, Stauden und Zwiebelblumen gepflanzt werden. Zwiebelblumen wie Vorfrühlingsanemonen und Schneeglanz beispielsweise blühen vor dem Blattaustrieb der Gehölze. Sie profitieren durch ihre frühe Blütezeit von einer Nische: Diese Pflanzen können das Sonnenlicht relativ gut nutzen, das durch das Astwerk den Boden erreicht, bevor Bäume und Sträucher mit ihren Blättern den Boden beschatten. Auch einige Stauden wie Christ- und Lenzrosen (Helleborus) und Ziersträucher wie die Zaubernuss (Hamamelis-Sorten), die Korkenzieher-Hasel (Corylus avellana ‘Contorta‘) und verschiedene Mahonien blühen schon früh.

 

Ur-Quelle: BGL

Kommentar schreiben

Kommentare: 0

Ing. Heinz Scharnweber Garten- und Landschaftsbau GmbH
Geschäftsführer: Jörg Scharnweber
Harbrookweg 10 25494 Borstel-Hohenraden
Tel.: 0 41 01 - 71 30 5 Fax: 0 41 01 - 73 60 9
info@scharnweber-galabau.de
www.scharnweber-galabau.de